Moin moin, es gibt nach längerer Zeit mal wieder ein paar News und ich springe 6-7 Wochen zurück.
Ich hatte Indonesien in Richtung Kuala Lumpur verlassen um meinen Freund Koffi dort am Flughafen zu treffen. Das sollte auch gut funktionieren, obwohl ich an einem anderen Terminal ankam. Wir hatten uns an seinem Ausgang verabredet und dann saß er auch dort und wartete bereits. So ging es dann in die City, wo ich schon ein Zimmer in meinem Stamm-Hostel reserviert hatte. Wir hatten uns natürlich viel zu erzählen und wollten auch gleich Pläne für die nächsten Wochen auf den Philippinen machen. Bei einigen guten Drinks beschlossen wir erst mal die nächsten Tage mit Sightseeing in Kuala Lumpur zu verbringen. Für Koffi sollten die hohen Temperaturen und die Luft-feuchtigkeit direkt nach seiner Ankunft aus Deutschland anstrengend werden. Trotzdem habe ich dann in den drei Tagen mit ihm mehr gesehen als bei den vielen Aufenthalten in den letzten Jahren. Wir kamen mächtig ins Schwitzen bei unseren Touren durch Chinatown und Little India mit den jeweiligen Tempeln, dazu Nationalmuseum und die Nationale Moschee, der Unabhängigkeitsplatz mit seiner kolonialen Architektur und die Petronas-Tower und…
Auf die Zwillings-türme, einst der höchste Wolkenkratzer der Welt, wollte ich schon immer mal und mit Koffi sollte es endlich klappen. Zu unserer Zeit sollte die Skybridge zwischen den Türmen im 21. Stock geschlossen sein. Dafür ging es dann noch viel höher auf die Aussichtsplattform im 88. Stockwerk. Wir hatten uns zum Glück schon einen Tag früher Tickets besorgt um das stundenlange Anstehen zu vermeiden. Es ging dann morgens in kleinen Gruppen für ca. 20 Minuten(leider viel zu kurz) nach oben. Ein grandioser Ausblick auf die Stadt sollte folgen. Aber leider konnte man das gar nicht richtig genießen. Man fängt gerade an sich umzuschauen schon muss man wieder nach unten.
Die Batu-Höhlen in der Nähe von KL sollten auch auf unserem Programm stehen. Es war schwierig erst mal den richtigen Bus zu finden, da jeder uns andere Buslinien nannte. Aber irgendwann saßen wir dann doch im richtigen Bus. Auf dem Rückweg stellten wir dann fest, dass auch die „S-Bahn“ dort hinfährt und wesentlicher schneller und bequemer ist. Die Batu-Caves mit ihren hinduistischen Tempeln sind ein wichtiger Pilgerort der indischen Bevölkerung Malaysias. Zum wichtigsten Fest Ende Januar pilgern bis zu einer Million Hindus zu den Tempeln in der Höhle. Wir hatten ein schlechtes Timing indem wir den Sonntagnachmittag für unseren Besuch wählten. Tausende Menschen und Verkaufsstände waren überall und alles war zugemüllt. Dazu nervten auch noch die unzähligen Affen. Das Gefühl einen Tempel zu besuchen kam nicht auf. Es erinnerte eher an einen großen Rummelplatz. Selbst die Zeremonien in den hinduistischen Schreinen kamen uns wie Verkaufsauktionen oder was auch immer vor. Ich war hier vor ein paar Jahren schon einmal und damals hatte es einen gewissen Spirit. Wir wollten dann schnell wieder in die City.
Mit unserer Weiterreise sollte alles ein bisschen doof laufen. Ich hatte ein paar Wochen vorher die Flugpreise verglichen und alles sah schön aus. Es gab verschiedenste Möglichkeiten günstig von Kuala Lumpur auf die Philippinen zu kommen. Ich wollte aber nicht alleine entscheiden wohin wir fliegen. So wartete ich auf das Treffen mit Koffi. Mittlerweile hatten sich in zwei Wochen die Flugpreise vervierfacht. Der einzige Flug auf die Philippinen, der bezahlbar war, sollte uns nach Kalibo auf Panay-Island führen. So landeten wir an einem Nachmittag in Kalibo und hatten immer noch keinen Plan. Wohin in diesem Land?
Es sollte nach ein paar Jahren für mich mal wieder ein neues Reiseland sein. Dazu nach sehr langer Zeit nicht alleine reisend – ich war „überfordert“. Was macht man wenn man irgendwo ohne Plan gelandet ist. Wir holten uns ein paar Biere und ließen es vor dem Kalibo-Airport ruhig angehen. Es gab nicht viele Reiseziele in direkter Nähe und wir beschlossen nach ein paar Bier zum nächsten Fährhafen nach Caticlan zu fahren. Hier gab es dann am späten Nachmittag nicht so viele Möglichkeiten weiter zu reisen. So beschlossen wir auf die benachbarte Boracay-Insel zu fahren. Eine der Top-Beachplätze der Philippinen – solche Plätze wollten wir eigentlich meiden. Aber wir gaben der Insel eine Chance. Der Boracay-Wahnsinn fing dann schon am Hafenterminal an. Das Bootsticket kostete nur 25 Pesos aber für den Eintritt in den Fährterminal mussten wir 100 Pesos bezahlen. Ich sollte in meiner ganzen Reisezeit auf den Philippinen nie wieder annähernd so viel Terminal-Fee bezahlen. Das große Touri-Business sollte uns die drei Tage auf dem philippinischen „Malle“ weiterverfolgen. Immerhin fanden wir eine nette Unterkunft, die auch preislich okay war. Alles andere sollte so dermaßen überteuert sein, das wir auch wieder schnell weg wollten. Der Beach selber und auch das Meer waren trotz der komplett zugebauten Insel und ihrer Partyszene traumhaft schön. Perfekter feiner weißer Sand, das Meer im schönsten Blau bis Türkis und so glasklar, dazu überall Palmen und natürlich die Sonne. So beschlossen wir wenigstens etwas von der Umgebung zu sehen. Wir buchten eine Bootstour zu benachbarten Inseln, Beaches und ein paar Schnorchelspots. So eine Art Standardtour auf Boracay. Es sollte der „Wahnsinn“ werden. Gefühlte hunderte Boote fahren dort täglich die gleiche Tour ab und so staut es sich schon vor den einzelnen Spots. Dazu sollten wir Eintritt bezahlen um eine Insel zu besichtigen auf der hunderte Leute in Reihe über diese stolperten. Wir beschlossen einfach am Beach zu bleiben, da uns das zu doof war. Es kam noch wilder beim Schnorcheln. Hier mussten wir wieder bezahlen um in einer trüben aufgewühlten Brühe etwas Korallenähnliches bzw. Fische zu entdecken. Das war eine Zumutung, an einen schlechteren Spot hat mich auch noch nie jemand geführt. Zum Glück gab es Biere während des Mittagsstopps. Mit einem netten italienischen Pärchen hatten wir viel Spaß. Unsere asiatischen Touristen auf dem Boot sorgten für gute Unterhaltung bzw. wir hatten viel zum Lachen. Auch der zweite Spot zum Schnorcheln war Scheiße, aber immerhin konnte man hier gut schwimmen. Am Ende ging es zu einem schönen Beach. Das war dann auch unser Highlight dieses Tagestrips.
So verließen wir Boracay mit der Idee in Richtung Norden zu reisen. In Caticlan am Fährhafen fanden wir dann eine Fähre nach Bulalacao im Süden von Mindoro Island. Es sollte dann Studententarife geben und sie akzeptierten auch wirklich unsere Ausweise. Wir in den Vierzigern sehen ja nicht mehr wirklich wie Studenten aus aber gut so. Wir sollten dann regelmäßig während unserer Reise Ermäßigungen bekommen, und diese haben wir dann meist direkt in Bier während der Fahrt umgesetzt. Da wir mal wieder spät aufgebrochen sind, kamen wir, wie so oft auch in den nächsten Wochen erst am späten Nachmittag bzw. Abend an. Bulalacao sollte eine nette ruhige Kleinstadt mit freundlichen Menschen sein. Aber ab 19 Uhr war alles dicht in der Stadt. Nach langer Suche haben wir dann eine nette Hütte am Beach außerhalb der Stadt bekommen. Ich fand zwar die Besitzerin seltsam aber für eine Nacht war es zu ertragen. Unser Plan für die nächsten Tage war auf eine kleine Insel im Süden von Mindoro zu reisen. So fanden wir am nächsten Morgen auch relativ schnell die Besitzer unserer kleinen Insel bzw. des dortigen Resorts. Nach ein paar Bier zur Erfrischung ging es dann zur Tambaron-Insel. Natürlich mit einer Bangka, einem kleinen, die können aber auch richtig groß sein, Boot mit Auslegern aus Bambus. Diese sind so etwas wie das Transport-mittel der Philippinen. Aber klar bei 7000+ Inseln.
Während der Fahrt wurde uns erzählt, dass gerade ein deutsches Paar auf der Insel wohnt. Da ich in den letzten Wochen nur Berliner getroffen hatte, sollten es auch jetzt welche sein. Zur Überraschung von Koffi waren es dann auch noch Bekannte von Ihm. Die Insel war im Vergleich zu Boracay toll. Leider vermisste ich einen schönen Beach zum Schwimmen. Auch die Unterkünfte ließen zu wünschen übrig. Trotzdem haben wir sehr schöne Tage hier verbracht. Man konnte hier perfekt chillen, das Wetter war perfekt und es gab kaltes Bier. Das Essen war teilweise exzellent und dann wieder naja. Dafür gab es einen super Platz zum Schnorcheln hier. Man musste zwar zwei Buchten weit laufen, das hieß zweimal bergauf und runter und brachte uns mächtig ins Schwitzen. Die Korallen waren hier nicht so prächtig, aber die Sichtverhältnisse waren top und es gab viele schöne Dinge zu entdecken. Ob Seepferdchen, Nudibranches, Feuerfische oder…
Nach ein paar Tagen zieht es uns weiter in Richtung Norden ohne ein konkretes Ziel. Zwei planlose Reisende unterwegs-ist nicht immer einfach. Bei der Fahrt durch Mindoro fällt mir auf wie gut die Straßen hier auf den Philippinen sind. Das sollte sich auch auf den folgenden Inseln bestätigen.
Da mittlerweile die Karwoche, also die Woche vor Ostern, im Gange ist und wir uns in einem wild katholischen Land befinden, sehen wir schon einige Prozessionen in den Dörfern auf dem Weg. In dieser Karwoche herrscht so etwas wie der Ausnahmezustand in diesem Land. Viele und noch mehr Menschen sind am Reisen und die Arbeit ruht. Es ist nach Weihnachten das Highlight und große Reisezeit der Locals. In vielen Regionen soll es schwierig sein zu reisen bzw. ein Hotel zu finden. Wir können uns bis dahin nicht beschweren und landen irgendwann in Calapan, der sogenannten Hauptstadt Mindoros. Hier finden wir ein nettes und super günstiges Hotel. Es sollte das Günstigste meiner ganzen Reisezeit sein. Die Stadt gefällt uns gut und am Abend ist viel los in der City. Überall Essensständen und Leben. Aber leider ist hier wie fast überall auf den Philippinen das Essen eher mittelmäßig. Darüber werde ich mich bestimmt noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt auslassen.
Von Calapan geht es dann mit einer Fähre nach Batangas auf Luzon, der Hauptinsel der Philippinen. Wie immer Studententarif und dafür vertrinken wir das Gesparte an Bord. Da sie sehr langsam und lange unterwegs ist, haben wir dann auch wirklich gut einen hängen, als wir in Batangas ankommen. Die Stadt sollte für mich eine der Beschissensten der Reise werden. Am Hafen ist alles dermaßen überteuert das ich schon leicht aggressiv werden. Es ist fast unmöglich ein bezahlbares Transportmittel zum Busbahnhof zu bekommen. Irgendwie kommen wir trotzdem zum Terminal und sitzen schnell in einem Bus nach Tanauan. Hier steigen wir dann aber auch nur um in ein Jeepney nach Talisay. Jeepneys sind das vielleicht wichtigste Transport-mittel, mit Ausnahme der Bangkas, auf den Philippinen. Die Amerikaner haben nach ihrem Abzug von den Philippinen, nach Ende des Zweiten Weltkriegs, ihre alten Jeeps im Lande gelassen. Diese wurden dann umgebaut und verlängert um mehr Menschen transportieren zu können. Sie sind das gängigste und günstigste Transportmittel und sehen auch meist echt cool aus.
Talisay hatten wir uns am Vorabend als unser nächstes Ziel auserwählt. Es liegt am Taal-See aus dem sich der Taal-Vulkan erhebt. Er soll der kleinste aktive Vulkan der Welt sein. Unsere Zimmersuche sollte schwierig werden. Die Tricycle-Fahrer vor Ort kannten sich überhaupt nicht aus in ihrer Stadt. Normalerweise nimmt man sich so ein Tricycle, eine Art Motor-Rikscha, man sagt was man sucht und sie fahren einen dahin. Auf alle Fälle wurden wir dann von einem Hotel zum nächsten gefahren, aber entweder die Zimmer waren unzumutbar oder alles war belegt. Wir sollten langsam merken das Ostern vor der Tür steht. Am Ende landen wir in einem Hotel, das noch eine halbe Baustelle ist. Es wird bestimmt mal ein schickes Hotel, die Poollandschaft war zu mindestens schon fertig und echt cool. Es sollte unser teuerster Schlafplatz der ganzen Reise werden und ich wäre auch wieder gegangen. Am Ende war ich aber froh, das Koffi mich überredet hat. Den Vulkanbesuch streichen wir am nächsten Morgen, da es zu heiß ist und die Sicht-verhältnisse scheiße sind. Alles verschwindet im Dunst. Dazu sind die Bootsleute abgezockte Idioten. Man lässt uns das Boot nicht mit den Locals teilen, sondern wir sollen es alleine mieten. „Es ist nicht erlaubt ein Boot mit Menschen anderer Nationalität zu mieten.“ So kaufen wir stattdessen Bier und allerlei Früchte und genießen unsere Poollandschaft. So schwitzen wir nicht und sparen Geld.
Am Nachmittag fahren wir mit einem Jeepney nach Tagaytay. Ein Bergort in der Nähe mit Blick auf den Taalsee. Hier funktioniert die Zimmersuche sehr gut. Wir bekommen ein Zimmer mit Balkon und Aussicht auf See und Vulkan. Der Preis ist dafür sehr gut aber unser Zimmer lässt sich nicht abschließen. Außerdem haben wir eine Hexe als Vermieterin. Der Ort, eigentlich schön auf einem Bergkamm gelegen, ist eine Katastrophe. Die Stadt ist wild mit Hotels zugepflastert und voller philippinischer Touristen, die aus Manila oder sonst woher kommen. Sie wollen hier Ostern in dem kühleren Klima verbringen. Auf den Straßen steht der Verkehr und verpestet die eigentlich gute Luft. Nix geht hier über Stunden oder vermutlich Tage. Wir wollen schnell wieder weg. Da passt es gut dass uns Toni, ein anderer Freund aus Berlin, gerade eine Mail geschrieben hat. Er ist in Angeles, nördlich von Manila und dort gibt es nicht weit entfernt einen bekannten Kreuzigungsort. Da am nächsten Tag Karfreitag ist haben wir jetzt einen Plan. Ich wollte mir schon immer die Kreuzigungs-und Selbstgeißelungszeremonien zu Ostern auf den Philippinen geben. Aber der große Touristenstrom, vor allem der Einheimischen, und die dadurch schwierige Zimmersuche bzw. die Zimmerpreise an diesen Orten haben mich abgeschreckt. Jetzt haben wir ein Zimmer, dank Toni, nur 20 Kilometer entfernt von San Fernando, einem dieser bekannten Orte. Am nächsten Morgen hoffe ich auf gute Sicht auf Taal-See und Vulkan und stehe extra zum Sunrise auf. Aber die Aussicht ist wie am gestrigen Tag scheiße-alles verschwindet im Dunst.
So geht es früh am Morgen mit einem Bus nach Manila. Besser gesagt nach Metro-Manila. Da haben die Philippiner einige Städte zu diesem Großmanila zusammengefügt. Das kann total verwirren und es hat lange gedauert bis ich es gerafft habe. Die Busziele werden nämlich auch nach den alten Städten bzw. Stadtteilen benannt. So kommen wir an einem Terminal in Pasay in Südmanila an und müssen dann zu einem Terminal nach Cubao im Norden. Dank Karfreitag sind wir in kürzester Zeit aus den Bergen nach Manila und durch die Riesenstadt gereist. Es dauert für gewöhnlich einige Stunden nur durch die Stadt zu fahren. Wir schaffen es in 30 Minuten oder so. Alle Bewohner scheinen für Ostern die Stadt verlassen zu haben.
Zur heißesten Zeit erreichen wir dann San Fernando und alles scheint hier wie ausgestorben. Wir erfahren, dass wir mit einem Tricycle noch ein paar Kilometer weiter in das kleine Dorf San Pedro Cutud fahren müssen. Hier tanzt dann aber wirklich der Bär. Tausende Menschen verstopfen die Straßen und wir kämpfen uns mit unseren großen Rucksäcken in der knalligen Sonne durch die Massen. Wir können dann zum Glück in einem Haus bei Locals unser Gepäck abstellen. Aber auch ohne ist es ein Krampf bis zum Festplatz zu kommen. Schon auf unserem Weg sehen wir die ersten Büßer, die sich ihre Rücken blutig peitschen. Sie sind voll in Ekstase, die Hiebe zischen und das Blut spritzt durch die Gegend. Von Haut ist auf den Rücken der vermummten jungen Männer nicht mehr viel zu sehen. Andere werfen sich auf den Boden und kriechen im Dreck herum. Diese Menschen wollen Buße tun und sich von begangenen Sünden reinigen. Man fügt sich schon vorher Schnitte auf den Rücken zu, damit das Blut beim Geißeln auch richtig fließt, nur dann ist es auch eine richtige Buße. Dazu sind hier überall die Römer unterwegs, ob zu Fuß, zu Pferde oder im Streitwagen. Als wir endlich den Hauptplatz erreichen sehen wir schon von weitem drei große Kreuze inmitten tausender Menschen. Es hat schon etwas von einem Jahrmarkt, um uns herum sind unzählige Verkaufsstände aufgebaut und es ist laut und betriebsam. Als wir es endlich in die Nähe der Kreuze geschafft haben, können wir die Menschen am Kreuz erkennen. Sie sind wirklich an die Kreuze genagelt. Lange Nägel gehen durch die Hände und Füße. Eigentlich sind wir spät angekommen und haben gedacht nicht mehr viel zu sehen. Die kilometerlange Prozession der Menschen mit den Kreuzen auf dem Rücken zum Platz haben wir verpasst. Aber jetzt können wir immer noch Zeuge weiterer Kreuzigungen werden. Alle 10-15 Minuten werden neue Menschen ans Kreuz genagelt. Die Römer haben alle Hände voll zu tun in der brütenden Hitze. Ich habe gelesen und man sieht es auch, dass die Arme der Gekreuzigten am Querbalken festgebunden sind um weniger Gewicht auf den festgenagelten Händen zu haben. Nach den Kreuzigungen werden die Menschen gleich medizinisch betreut. Einige der Gekreuzigten sehen aus wie in Trance. Die Gesichter wirken entrückt und die Augen sind starr. Den Schmerz scheinen sie zum Teil nicht wirklich wahrzunehmen.
Die Osterbräuche speziell am Karfreitag sollten sich hier abseits normaler Maßstäbe bewegen. Da lassen sich fromme Christen mit einem Faible für Schmerzen an Kreuze nageln und peitschen sich blutig. So manchen Besucher sollten die Darbietungen der verrückten Christen verstören. Der Bezug zum Glauben erscheint fraglich. Die Frage nach dem Sinn lässt sich vielleicht mit dem symbolischen Teilen des Leids Christi und der Buße erklären. Zum Teil bekommt man aber auch das Gefühl das es sich eher um Selbstinszenierung und touristische Vermarktung handelt.
Mit Koffi unterwegs auf den Philippinen
30 Samstag Apr 2016
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